Kupferdraht mit Lautsprechern

singuhr-hœrgalerie, Parochialkirche Berlin 1996, von 0 - 24 Uhr

Galerie Forum Kunst, (Dokumentation der Arbeit), Weilheim Teck, 1998

Dünner Kupferdraht, 300 Piezo-Lautsprecher, 300 Relais, Computer

 

Foto: Thomas Bruns

Der ehemalige Glockenraum der Parochialkirche war in Wadenhöhe mit 500 Kupferdrähten verspannt. Dieses Kupferdraht-Lautsprecher-Netz bildete die Infrastruktur für 11 akustische Bewegungsabläufe, die in einem Computer definiert waren. Nach eigenständigen Regeln über Rhythmus und Weg bewegten sie sich als akustische Impulse durch das Netz und waren als unterscheidbare Bewegungsmuster von Lautsprecher-Klicken zu hören. Trafen zwei oder mehr Bewegungsabläufen an einem Punkt (Lautsprecher) zusammen, modifizierten die beteiligten Bewegungsabläufe ihre Weg- und Rhythmusregeln. Die Bewegungsabläufe veränderten sich über den gesamten Zeitraum der Installation. Das Kupferdrahtnetz war teilweise begehbar und von keinem Punkt aus Netz vollständig zu überblicken. Durch einfallendes Sonnenlicht entstandenen auf Teilen des Kupferdrahtnetzes Reflektionsfelder, die sich mit dem Blickwinkel des Betrachters veränderten. Beim Bewegen durch das Netz konzentrierten sich die Besucher auf ihre Füße und auf den kleinen Ausschnitt des Netzes, in dem sie sich gerade befanden. Akustisch stand dann der einzelne Lautsprecher-Klick im Nahbereich im Gegensatz zu den Klickbewegungen durch den Raum.

Eine Gemeinschaftsarbeit mit Klaus Lebkücher


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