Punktierte Fragmente

Saarländisches Künstlerhaus 2018 / zwei Klanginstallationen in zwei Galerieräumen

 

Raum 1

 

 

Raum 2

 

 

 

Raum 1:

Technik: 16-Kanal-Klanginstallation, 16 Piezo-Lautsprecher* unter 128 kleinen Quarzsand-Hügeln, vier Lochplatten, Kupferdraht, Abspielgeräte, Größe: 200 cm x 460 cm, Klang: Leise Zertrümmerungsgeräusche von Quarzsteinen, Laufzeit: Permanent über die Ausstellungszeit

Die Klanginstallation macht das langsame Schwinden von Quarzsand sichtbar. Leise Zertrümmerungsgeräusche von Quarzsteinen werden über mehrere auf Lochplatten installierte Piezo-Lautsprecher abgespielt. Piezos – das sind handelsübliche, kleine, sehr dünne und mit Quarzkristallen beschichtete Metallmembranen, die Klänge wiedergeben können und vorwiegend in elektronischen Geräten zum Einsatz kommen. Sie versetzen die Lochplatte und die darauf befindlichen Quarzsand-Hügel in eine leichte Schwingung. Im Laufe der Zeit rieselt der Quarzsand durch die Löcher der Platte, die Hügel erodieren Stück für Stück über die Ausstellungszeit.

Raum 2:

20-Kanal-Klanginstallation, akustische Markierungen im Ausstellungsraum, eine Kupferdrahtverspannung mit 20 Piezo-Lautsprechern* auf 102 Gesteinsbrocken aus stillgelegten und produzierenden Minen: Emilianusstollen, Rümmelbach, Düppenweiler, Walhausen, Eisleben, Oberhütte, Hettstedt, Klostermannfeld, Tambaroora und Cadia-Hill-Mine (NSW), eine Lochplatte, Abspielgeräte, Größe: 400cm x 740cm (variabel) Klang: Rhythmische Impulse, Laufzeit: Permanent über die Ausstellungszeit

Die Klanginstallation versammelt Gesteinsbrocken aus unterschiedlichen stillgelegten und produzierenden Minen (Mansfelder Land/Hunsrück). Diese sind mit Piezo-Lautsprechern* bestückt und werden über eine Kupferdrahtverspannung akustisch bespielt. Sie bilden punktuelle, optische wie akustische Markierungen im Ausstellungsraum. Rhythmische Folgen aus leisen Klick-Geräuschen sind zu hören. Diese repetitiven Impulse sind rein elektronisch erzeugt und wirken wie ein Echolot in die unmittelbare Umgebung und hallen an den Wänden, der Decke und dem Boden wider.

*Piezos – das sind handelsübliche, kleine, sehr dünne und mit Kristallen beschichtete Metallmembranen, die elektroakustisch eingespeiste Klänge wiedergeben können. Durch mechanische Druckbelastung auf bestimmten Flächen eines Quarzes tritt elektrisches Potential auf. Dieses Phänomen heißt „piezoelektrischen Effekt“ (von griechisch „piezein“ – drücken), der auch umgekehrt funktioniert: Beim Anlegen eines elektrischen Felds an die Kristalle deformieren diese und setzen die Membran in mechanische Bewegung. So lassen sich mittels Piezos Objekte, Räume, Orte in tönende Resonanz versetzen, ohne dass dabei, im Gegensatz zu den optisch stets dominanten Lautsprechern, allzu viel von den der Umgebung zugefügten Klangquellen zu sehen sein muss. Beim An- und Ausschalten eines Piezo-Lautsprechers ist ein Impuls, ein leises Klick-Geräusch zu hören.


©dyffort & driesch